Willanders – Rechts vor Links

9. Oktober 2015

Gipfel der Verlogenheit

Denn unser Land steckt in einer schweren Krise. Die zentralen Probleme unseres Landes sind offensichtlich: (…) zu wenig Kinder. 30 Millionen Deutsche weniger in einigen Jahrzehnten, Abwanderung in einigen Bereichen, nicht gesteuerte Zuwanderung in anderen. (…)

„Die Deutschen leiten ihr Zusammengehörigkeitsgefühl nicht wie andere Länder vor allem aus einem Nationalgefühl heraus ab, sondern aus dem Vertrauen in den Rechts- und Sozialstaat.“ (…) Was aber passiert, wenn dieses Vertrauen schwindet? Und da ist es ja unbestritten: Es war das Vertrauen in den Rechts- und Sozialstaat, das dieses Land nach 1945 stark gemacht hat. (…) Das gilt bis heute. (…)

Manche unserer Gegner können es sich nicht verkneifen, uns in der Zuwanderungsdiskussion in die rechtsextreme Ecke zu rücken, nur weil wir im Zusammenhang mit der Zuwanderung auf die Gefahr von Parallelgesellschaften aufmerksam machen. Das, liebe Freunde, ist der Gipfel der Verlogenheit, und eine solche Scheinheiligkeit wird vor den Menschen wir ein Kartenhaus in sich zusammenbrechen. Deshalb werden wir auch weiter eine geregelte Steuerung und Begrenzung von Zuwanderung fordern. (more…)

21. November 2009

Ansturm auf Europa

Hier ein Auszug aus dem neuen Buch von Christopher Caldwell: Reflections on the Revolution in Europe: Immigration, Islam, and the West. Allen Lane. Erschienen in der Weltwoche Ausgabe 44/09:

Als nach dem Zweiten Weltkrieg immer mehr Einwanderer als billige Arbeitskräfte nach Europa geholt wurden, machte sich niemand Gedanken über die Folgen. Heute wird behauptet, die Zuwanderung fördere die Wirtschaft und rette den Wohlfahrtsstaat. Beides ist falsch.

Zur multiethnischen Gesellschaft ist Westeuropa aus Geistesabwesenheit geworden. Masseneinwanderungen begannen – ohne dass dies öffentlich gross debattiert wurde, wie man später betonte – in den ersten zehn Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg. In Grossbritannien, Frankreich, Deutschland, den Niederlanden und Skandinavien schufen Industrie und Regierungen Programme, um Arbeitskräfte zu rekrutieren für die boomende Nachkriegswirtschaft. Sie luden zum Einwandern ein. Manche Neuankömmlinge erhielten Arbeitsstellen, vor allem in der Schwerindustrie, die, von heute aus gesehen, beneidenswert sicher und gut bezahlt waren. Andere übernahmen die härtesten, undankbarsten und gefährlichsten Arbeiten, die es in der Industrie gab. Viele waren treue Untertanen europäischer Kolonien gewesen und hatten für europäische Mächte sogar Kriegsdienst geleistet.

Zu einem Einwanderungsgebiet wurde Europa, weil sich die politischen und wirtschaftlichen Eliten darauf geeinigt hatten. Sofern sie sich überhaupt je Gedanken machten über die langfristigen Folgen ihres Tuns, gingen sie von bestimmten Annahmen aus: Die Zahl der Einwanderer würde klein sein. Da sie kommen würden, um kurzfristig bestehende Arbeitskraftlücken zu füllen, würden die meisten nur eine Zeitlang in Europa bleiben. Manche würden länger bleiben. Niemand nahm an, dass sie je für Sozialhilfe in Frage kämen. Dass sie die Gewohnheiten und die Kultur südlicher Dörfer, Sippen, Märkte und Moscheen beibehalten könnten, war ein zu abwegiger Gedanke, als dass je jemand darauf verfallen wäre. (more…)